Donnerstag, 9. Januar 2014

Seltenheitswert

Halb vier, alle drei sind wir aus der Schule zurück und keiner von uns hat noch etwas vor, keinen Termin, keine Verabredung. Fühlt sich so ungewohnt an. Fast als hätten wir irgendwas vergessen. (Ich weiß gar nicht, wann wir das zum letzten Mal hatten, an einem Wochentag außerhalb der Ferien. Und wann das nächste Mal sein wird, schaue ich lieber gar nicht im Kalender nach.)
Die Tochter sitzt und malt stundenlang, der Sohn spielt Schach mit seinem Computer, ich kruschtele hier und da, binde einen Blumenstrauß für eine Herzenskollegin, tackere Gummibärchen an Schülerurkunden, Töchterchen freut sich, dass sie schreddern und laminieren darf, wir räumen Weihnachtsdinge in Kisten,  ich lese Asterix-Comics vor (und stelle fest, dass die Kinder diese nicht nur auswendig kennen, sondern auch ohne hinzuschauen wissen, wer was sagt und welche Bilder dazugehören), wir liegen auf dem Boden und spielen, die Kinder streiten sich um meine Gitarre und wenden sich dann gleichzeitig ab - jetzt klimpert der Sohn statt dessen oben auf dem Klavier, und die Tochter versucht aus meiner Chornotenmappe das Brahms-Requiem zu singen :), alles so friedlich, ich tauch mal gleich wieder ein.
Aufbewahren, solche Stunden, für schlechte Zeiten ....

2 Kommentare:

  1. Unbedingt aufbewahren.
    Wie aus einer anderen Welt teilweise, was geschildert wird. Beispielsweise die Singversuche der kleinen Tochter - meine sangen immer Spagetti-Limetti-Lieder oder Pippi-Langstrumpf-Melodien...

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