Montag, 11. März 2013

Haus voller Musik


Was hier heute alles so ertönte.
(Mich hat jemand gefragt, und bevor ich lang erkläre, gibt's ja you.tube .....)

Nämlich dieses hier
und das

Vorbereitung fürs Preisträgerkonzert - beide Kinder haben die Stücke satt, formulieren sie offen. Klar, nach Monaten der Vorbereitung. Ihr Zusammenspiel habe jedenfalls ich satt. Was auf der Bühne so idyllisch daherkommt - großer Bruder begleitet kleine Schwester - stellte sich hier zu Hause als permanentes gegenseitiges Anschreien dar. "Du spielst zu schnell" und "Und Du spielst zu unsauber" und "Du kannst ja nicht mal richtig Noten lesen" und "Sowieso hast Du keine Ahnung" - die volle Palette. --- Das war für lange Zeit das letzte Geschwisterzusammenspiel bei einem Wettbewerb, schwöre ich. Sie können gern wieder zusammen antreten, wenn sie nicht mehr hier wohnen :)

Übrigens, weil alle immer fragen, wie man denn - so klein noch - schon so ein großes Instrument spielen könne. Nööö, überhaupt nicht groß. Die älteren Geigenmädchen auf dem Preisträgerkonzert fragten, ob sie das Cello mal ausprobieren dürften. Durften sie. Hier also im Bilde: Lilly (so hat die Tochter ihr Cello getauft) in ihrer ganzen Winzigkeit.


[Gerade so, dass man es nicht mehr in Geigenhaltung spielen kann, kam uns bei diesem verheißungsvollen Probespiel die Idee, bei Jugend musiziert als neue Kategorie Bonsai-Cello zu beantragen :))]

Der große Bruder also ist froh, die kleine Schwester musikalisch vorerst los zu sein. Tobt sich nun wieder in seiner Musik aus. Zwischen Ginasteras Argentinischen Tänzen und Coplands Cat and mouse (nein, diese erschließen sich mir nicht, genau genommen machen sie mich nervös, wenn sie stundenlang durchs Haus tönen, und ich mag sie hier gar nicht einstellen), entdeckt er und verliebt sich und ergießt sich gerade in dieses hier.


Seit Tagen, täglich stundenlang. Seine erste Bach-Liebe. Ich höre ergriffen zu.

Und versuche mich selbst hieran.


"Das spielst Du auch", kommentierte die Tochter bei meiner Video-Suche. "Ja, nur nicht so ..." - "schnell", wollte ich gerade sagen. Die Tochter kam mir zuvor. ".... gut. Ja, allerdings. Nicht so gut." (Der Tonfall lässt sich leider nicht wiedergeben :))
Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Ich Anfängerin.

Und die Tochter: Neue Hausaufgabe ist zufällig (?) ein erstes Bach-Stückchen. Ganz stolz: "Ich spiele jetzt auch Bach." - ich glaube sie glaubt, man muss eben einfach Bach spielen. Soll sie das mal ruhig glauben:)  (Damit wäre sie dann Tochter ihrer Mutter ...)


Musik macht Atmen. Musik öffnet. Musik bringt Leben zurück ...
(Und ganz klein - aber innerlich ganz groß gedacht und gefühlt - füge ich jetzt hier noch an, wie dankbar ich bin, vor wenigen Tagen so intensiv, so liebevoll, so mitschwingend mit einem kleinen Anstoß beschenkt worden zu sein. Sanft an die Hand genommen: Wie reich unser Leben mit Musik durchwoben ist ...)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.