Donnerstag, 18. Oktober 2012

Wut

Kaum auseinanderzuhalten, auf wen sie sich richtet:
Auf andere? Weil wieder und wieder und wieder die Dinge nicht so sind wie sie sollten ...
Auf mich selbst? Weil ich unfähig bin einzufordern, was ich brauche, ganz unbedingt brauche ...
Ich kann es nicht erkennen.
Und gestehe mir die Wut wohl nicht mal zu. Selbst, als ich sie kaum noch bändigen kann, greift meine wohlerzogene Hand noch schnell nach der Plastikdose - statt des näherstehenden Weinglases -, um diese - statt dieses - in den Ausguss - statt auf den Boden - zu schleudern. Ein abgebrochenes Eckchen - statt einem Fußboden voller Splitter. Und fast geräuschlos - den Lärm des Glases hätten alle gehört, hätten geschaut, gefragt, sich gefragt, vielleicht mich gefragt ...
So kontrolliert agiere ich selbst noch, wenn sie mich ergriffen hat.

Aber ---
vielleicht sollte ich doch mal Glassplitter sprechen lassen?
Aber - das Gegen-Aber sozusagen ---
ob das die Richtigen hören und sehen würden, oder wieder nur die Nichtgemeinten? Und ob sie die Sprache der Splitter verstehen würden?
Doch besser nicht das Glas genommen, wiegele ich ab.
(Ratio kann auch zum Gefängnis werden.)

PS, etliche Stunden später:
Aber eines muss man ihr lassen: die Wut setzt Energien frei. Was für welche! Wenn ich diese auch nur für Alltagsdinge nutzte.

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