Mittwoch, 2. Februar 2011

überwellt





Gibt es für die im Innern eigentlich auch Wellenbrecher?




Damit sie nicht mit so viel Wucht aufprallen?






Damit sie nicht alles überfluten, nicht alles mit sich fortspülen?


12 Kommentare:

  1. Freundschaft.

    Das Buch von den Muscheln ist unterwegs zu mir. Ich werde es weitersenden....

    Licht und Frieden
    Maria

    Die Abfrage: deceise

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  2. Wellen zu brechen ist im Küstenschutz mitunter eine sinnvolle Maßnahme. Die auf den Bildern zu erkennende Methode dient wohl weniger dem direkten Brechen der Wellen als dem Gewinnen von Land - wodurch dann das Anbranden wiederum gesanftet und die Küste geschützt wird. Also eine indirekte Art, die Brandung zu brechen...
    Sehne Dich nicht danach, Deine inneren Wellen zu brechen, das ist Selbstverleugnung. Wenn jetzt schwerer Seegang ist, dann muß man ihn so nehmen. Es gibt keinen anderen, man kann ihn nicht ändern.
    Nimm die Wogen an, laß sie rollen, stelle Dich ihnen nicht entgegen. Denn auch das bist Du; das ganze weite Meer. Mag es noch so aufgewühlt sein - mit schrecklichen Wellen, aber das bist immer nur Du. Wolle Dich nicht anders als Du bist, auch nicht in schwierigen Momenten.
    Laß Dich von Deinen Wellen mitnehmen, tragen, sorge Dich nicht darin zu ertrinken. Tauch unter. Denn unter den Wellen strömst auch nur wieder - Du. Tauche in Dir, immer wieder. Deine Küsten und Dein Hafen sind sanft genug und fest zugleich, so kannst Du Dich im immerwährenden Anbranden erschöpfen und irgendwann wieder Grund fassen. Land gewinnen. Schaumgeboren in aller Schönheit. Ich wünsche Dir, daß Du daran glauben und darauf vertrauen magst.

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  3. Ja ja, da spricht die Frau von der Küste :) Bei den technischen Details des Küstenschutzes kenne ich mich tatsächlich nicht aus ;-)

    In mir selbst schon ein bisschen: Nein, da ist keine Sehnsucht aus den Wellen heraus. Da ist durchaus Vertrauen, genau diesen Seegang zu leben.

    Allein: Die fehlende Alltagskompatibilität macht es schwierig, sehr. Vor einer pubertierenden Schulklasse zu stehen ist zuweilen Selbstverleugnung, ja, denn Authentizität vor einer Schulklasse auszuleben, hat seine Grenzen. Und im Lehrerzimmer auch. Und andernorts.
    Im Kloster wäre alles einfacher ... Ich weiß ja und vertraue und spüre, das wirkliche Kloster trage ich in mir. Nur im (Schul)Alltag, da hätte ich manchmal gern ein Rezept, wie ich seegangumtost mit 200 Menschen am Tag kommuniziere und mich dennoch nicht verleugne.

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  4. Kloster - schaumgeboren in aller Schönheit - keine Gleichung - oder eine sehr schwierige. Lachen, Lust und Wärme dort schwer vorstellbar...dann doch lieber wilde, brausende, heiße Lebenslust, unter Nonnen wenig verbreitet:-)

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  5. Ich glaube, liebe Sonja, wir verwenden einfach das Wort Kloster verschieden :)
    Das meine ist nicht griesgrämig-nonnig zu verstehen - es ist eher dieser tiefe Ort in einem, Wiese mit Schatzkiste - so hast Du es mal beschrieben. Voller Lebenspulse. Und voller innerer Sammlung. Wo ich ganz allein mit mir auf den Grund tauche. Dort suche, dort finde. Darum nenne ich es Kloster ... derzeit. Das Wort kam mir spontan. Und es lässt die Lebenslust in seine Pforten hinein - ganz sicher!

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  6. Gut, so ist es stimmig, Seelenwellenmeeresfreudekloster....

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  7. Autenthisch ist man, oder man ist es nicht. Das hängt nicht vom Beruf ab, nur von einem selber. Es funktioniert umso besser, je mehr man weiß, wer man eigentlich ist.
    Im Kloster wäre alles einfacher? Hmhm. Kann man erst sagen, wenn man länger dort war... (vielleicht wäre das ja sogar ein Weg). Aber evtl. ist man dort dann genauso unautenthisch wie woanders auch und es ändert nicht groß etwas.
    Rezept für's Leben, tja schön wär's. Da muß doch jeder selber sein eigener Koch, Koster und Künstler bleiben... Am ehesten taugt da noch zu lernen, wie man sich in Sekundenschnelle (und für Sekundenschnelle) in das innere Kloster zurückziehen kann. Um dort kurz autenthisch sein zu dürfen, aufzuatmen, aufzutanken. Eine Miniauszeit innerhalb der eigenen Person...

    Liebe Grüße!

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  8. Das, was ich mit Kloster meine, finde ich regelmäßig - in den Ferien und am Wochenende (meine Alleinreise war ein einziger Klosterbesuch - in diesem Sinne), ja sogar auch im Schulalltag. Nur eben: da sind so Klassen, da sind so Situationen ...
    Ein Rezept für's Leben meinte ich nicht. Fürs Berufsleben, eher das. Für 34er-Klassen mit 90 bis 100 Dezibel und der Schulmühle drumherum, in der ich seit zehn Jahren neben mir Kollegen in den Burnout straucheln sehe. Dorthin möchte ich eigentlich nicht. Insofern war "Rezept" vielleicht etwas flapsig gesagt, aber ich möchte gern trotz des Berufes gesund bleiben. Sehe aber, dass es flächendeckend anders ist ... und bin deswegen sensibel, wenn ich in mir kleinste Anzeichen für beengende Situationen spüre. Es IST schwer, dort gesund zu bleiben - und ja, es HAT seine Grenzen, vor der Klasse ganz "ich" zu sein. Ich kann die Rolle nicht ganz abstreifen. Dann hätte ich mir ein anderes Schulsystem suchen müssen. Wir reden oft mit Kolleginnen drüber ... auch die erfahrenen, die lange schon wieder und wieder ihre Tränen trocknen müssen ... immer auf der Gratwanderung zwischen Zerriebenwerden und Resignation, ein Berufsleben lang.
    Gerade heute wieder auf dem Schulflur eine Kollegin in den Arm genommen ...
    Nein, ich bin nicht pessimistisch. Ich glaube und hoffe, diesen einzigen Weg, genau auf dem Grat entlang, zu finden. Aber ich mache mir eben meine Gedanken, jetzt, beizeiten.

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  9. Wie furchtbar, daß es genauso ist, wie Du schreibst... Als Lehrer in heutigen Zeiten ist man alles zugleich: Dompteur, Entertainer, Psychologe, Zielscheibe, irgendwo auch Stoffvermittler und noch ungezählt anderes mehr, auf ständig wechselnden Baustellen in leitender, verantwortungsvoller Position. Und dann noch ohne Arbeitsschutz... Wie soll man da nicht um seine Gesundheit bangen, sehr verständlich. Und man sieht zur Rechten wie zur Linken gestrauchelte Kollegen niedersinken - das ist nicht ermutigend.
    Also die Grundfrage: Kann und will man auf diese Weise weitermachen?
    Bei "Nein" folgt die nächste Frage, ob man überhaupt den Lehrberuf weiterhin ausüben will. Wird dies generell bejaht (was ich wohl glaube), so könnte man doch versuchen, die Stundenanzahl zu verringern, das würde wahrscheinlich einen Zugewinn an täglichen Inseln (zum Besuch des inneren Klosters) bedeuten. Vielleicht auch ein Sabbatjahr? So, wie es jetzt ist, ist es einfach zu viel. Und wird nicht unbedingt weniger werden, wenn die Umstände so bleiben. Die Deiche des inneren Kraftdepots haben bereits zuviele Lecks...
    Aber trotzdem: Man wird die äußeren Umstände in diesem Beruf (und überhaupt: Die äußeren Umstände allgemein) nie so abmildern können, daß man nicht an diese genannten Grenzen kommt. Also ist ein Verstärken der inneren Dämme noch viel wichtiger. Aus einem anderen Sichtwinkel betrachtet entfällt dann manche Resignation, und man läßt sich einfach nicht mehr so zerreiben (klingt überheblich, ist aber nicht so gemeint. Man kann dorthin gelangen, das hat aber auch viel mit dem eigenen Anspruch an sich selbst zu tun, mit Perfektionswahn, mit Durchleuchten seiner selbst und Entdecken bzw. Ersticken selbstzerstörerischer Tendenzen). Meistens kommt man aber erst zum Wendepunkt, der diese andere Sicht ermöglicht, wenn bei Totalschaden die Talsohle wirklich erreicht ist oder man schon mal noch tiefer kam. Eine üble Vorstellung, und vor allem ist auch der Totalschaden keine Garantie für besagte Wende und neues (Erl)Leben danach.
    Wer will schon wissen, warum sich was ereignet. Vielleicht ist dies alles auch einfach nur sehr nötig.

    Liebe Grüße!

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  10. Hast Du mich bei "Dompteur" und "Zielscheibe" leise schmunzeln, bei "Perfektionswahn" schon etwas weniger leise zusammenzucken und
    bei Deinem letzten Satz - "Wer will schon wissen, warum sich was ereignet. Vielleicht ist dies alles auch einfach nur sehr nötig." - ganz innig zustimmend nicken sehen?
    Danke für Deine Gedanken!!!
    (Und mensch, die haben ja Mail-Länge :))
    Liebe Grüße an Euch alle!

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  11. Bremsenlos - Bremsen los?!

    Kann das Schreiben schwer nur zügeln
    mich Gedanken viel beflügeln...
    Was weiß der Mensch von dieser Welt
    warum er hierhin ward bestellt
    das soll er sich auch gar nicht fragen
    selbst wenn darob er will verzagen.
    Man müht sich ab mit mancher Qual
    steigt hoch den Berg, durchquert das Tal
    sieht oft darin kein bißchen Sinn
    - man tröste sich, er steckt darin
    all diese Ding zu überwinden
    um an Ende rauszufinden
    was man will und wer man ist
    daß man selbst sich nicht vergißt.
    Und vergiß nicht dich zu lieben
    es ist kein bißchen übertrieben
    zu sagen wer sich selbst nicht liebt
    über Jahre Frust dann schiebt.
    Ich weiß, das ist entsetzlich schwer
    zuweilen kann auch ich nicht mehr
    und muß mir immerzu dann sagen
    Was mir ist, das soll ich tragen...

    Drum Leinen los und Bremsen fort
    Bahn frei für ein geflügelt Wort
    "Vom Schicksal ab zieh Deine Schuld
    Was übrig bleibt, trag in Geduld"


    Böse. Das klingt ganz böse. Und ich mag auch "Schuld" (so anklagend) nicht gern verwenden - aber ist ja nicht von mir der Satz ;-)
    Nur. Wir haben immer auch selber mit unserem "Schicksal" zu tun. Das ist gar nicht mal schlecht. Es ermöglicht viele Einsichten, uns auf die Schliche zu kommen...
    Schönen Tag und liebe Grüße!

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