Samstag, 9. Oktober 2010

Bernsteingoldener Herbst

Funkelnd blauen Himmel, lichtdurchschienene Blätter, glitzernde Spinnweben sehe ich. Das Goldlicht schickt seine Fäden zum Fenster hinein. Bis zu mir - ich liege drinnen.
Eine Erkältung, heftig, zeigt mir den Weg ins Bett. Damit das andere, das viele Aufgewirbelte der letzten Tage, das in mir umherschwirrt, seinen Raum bekommt? Damit Ruhe findet, was Ruhe braucht? Fast scheint es mir so, während ich da liege und das Kreisen in mir gleichmäßig wird. Und besänftigt. Und von Vertrauen erfüllt.
Es setzt sich, was nach unten gehört - es zieht davon, was die Freiheit der Lüfte braucht.
Dann wird die Luft zum Atmen wieder frei, und ein goldener Bodensatz wird nächste Schritte ermöglichen.
Ich weiß darum ...

Meine Kinder haben auf der Straße eine bernsteinfarbene Kette gefunden. Die tragen sie zu mir ans Bett, als Geschenk. Ich schlage ihnen vor, ein Schild zu schreiben, an der Straße aufzuhängen, damit der Besitzer seine vermisste Kette bei uns abholen kann. Damit jede Kette an ihren Platz zurückkehrt, so sage ich es meinen Kindern. Gut, sagen sie, wir haben sie Dir geschenkt, und Du verschenkst die Kette weiter, dem, dem sie gehört. Gut, sage auch ich, ich verschenke meine Kette wieder. Und lächle dabei.

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