Donnerstag, 5. August 2010

Stimme und Stimmung

Bei der Logopädin, heute.
Früher war ich hier öfter. Und früher hatte ich lange Gesangsunterricht.

Fast vergessen glaubte ich mein damaliges Erleben, heute war alles wieder da. Sofort.
Fühle wieder die erstaunlichsten Fäden im Körper, die alles mit allem verbinden.
Wie Bewegung an einer Stelle andernorts Spannung auf- oder abbaut.
Wie der Atem durch Armkreisen rund wird.
Wie das Hineinspüren in meinen Körper mich erdet.
Wie sich fesselnde und bedrückende Spannung löst.
Eine Ahnung, wie sich eine befreite Stimme anfühlt,
eine Ahnung, dass der geweitete Raum mich als Ganzes tönen lässt.

Faszination - wie damals bei dem Lehrer, der mich meine Stimme entdecken lehrte, der mich näher zu meinem Ich führte als jemals jemand zuvor.
Ich schwebe - stimmlich und überhaupt - als ich nach Hause komme.

Nachmittags ein weiteres Gespräch, bei dem meine Stimme klingen und tönen und sie selbst sein durfte, bei dem ich in meiner eigenen Melodie schwingen, in meiner eigenen Tonart gestimmt sein durfte.

Meine Stimme - bin ich.
Auch wenn es nicht alle Tage so bleiben wird, auch wenn ich sie wieder verstimmt und atemlos und wortlos-verstummt erfahren werde, zuweilen: Das heutige Erleben macht Mut.
Meine Stimme - bin ich.
Ein wirklicher Ich-bin-Ich-Tag.
Gut.

1 Kommentar:

  1. Das klingt gut, liebe Uta! Ich wünsche Dir viele solcher stimm(ungs)vollen Tage!
    Liebe Grüße, katobia

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