Dienstag, 22. Juni 2010

Angekommen

Nun sind wir länger wieder hier als wir fort waren. Schnell sind die beiden Nachurlaubswochen verflogen. Gefüllt waren sie, arg gefüllt. Mit Dutzenden von Terminen und Aufgaben. Mit allen Farben des Lebens, den hellen und den düsteren. Wechselbäder von Lebenstanz und Tränenreigen.

So sehr ich mich diesmal schwertat mit der Rückkehr aus den wunderbar freien, lichten Wochen des Urlaubs in einer anderen Welt, so sehr kann ich jetzt sagen, dass ich heimgekehrt bin: in die meine, die alltägliche Welt.

Angekommen, gerade als – und weil? – in den letzten Tagen das Leben sich mir in unglaublicher Dichte und Unverstehbarkeit zeigte …


Da war eine Wolke zwischen dem Licht des Urlaubs und dem Licht, das ich jetzt wieder spüre. Es dauerte diesmal viele Tage, Rhythmus und Lebensempfinden umzuwälzen.




Ich musste mich wieder hineinfinden in meine täglichen Wege, in denen die Schritte streng in der Reihenfolge zu setzen sind, in der Aufgaben anstehen, in denen kaum Freiheitsgrade bleiben.




Auch wenn ich lieber in die Weite blicken und selbst wählen würde, wohin es geht.





Ich habe gerade in diesen Tagen wieder erfahren, dass auch in dunklen Wegabschnitten Lichtinseln aufscheinen.




Der Endspurtgedanke – in der Schule mit Blick auf den Schuljahresabschluss allgegenwärtig – ist wohl ein Holzweg. Nein, ich muss den Schlängelweg mitten hindurch finden. Mein Tempo gehen, ohne mich von der Aufgabenreihung beeinflussen zu lassen.





Und doch all die Aufgabenberge vor Augen haben – Schritt für Schritt.



Nein, das schließt einander nicht aus.


Ich weiß, dass es bald wieder weit werden wird, sehr weit. Und gehe darauf zu.




Auch wenn das manchmal schwer ist, bergauf mit Last auf dem Rücken.




Wie das geht?

In einen jeden Tag eintauchen, was auch immer dieser mit sich bringt.




In vorgegebenen Bahnen …



… und um Hindernisse herum fließen.




Vertrauensvoll sich durch Engstellen hindurch begeben.




Ausruhen und verweilen, wann immer es nötig ist.





Der Oasengedanke, der trägt.
Licht-Oasen, Stille-Oasen, Innigkeits-Oasen, Begegnungs-Oasen – an einem jeden Tag, allezeit, allerorten zu finden.
Ich darf nur nicht daran vorbeieilen. Muss innehalten, zur Ruhe kommen, für eine Weile, die oft nur ein klitzekleines Weilchen ist. Bevor es wieder weitergeht.
So geht es – nur so.

Ja, ich bin angekommen.
Ein gutes Wort.
In den nächsten Wochen ist es sehr eng im Aufgabenkorsett, aber die innere Weite, ja, die scheint wieder auf.

1 Kommentar:

  1. Mal hier stellvertretend für all die anderen tollen Beiträge: vielen Dank für diese inspirierenden und fast immer tief berührenden Gedanken. Ich erlebe in der Schule täglich Ähnliches, merke aber dabei auch immer, wie virtuos diese Erlebnis in einfühlsame Worte kleidest, so wie ich es nicht könnte.

    Danke.

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